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WZ vom 20. April 2005
Mit Lampenfieber in den freien Fall
Die Realschüler proben engagiert für das Musical zum Schuljubiläum. Die Uraufführung am 29. April ist bereits ausverkauft.
Von Anja Apfelbeck
Wülfrath. "Was ist, wenn ich plötzlich meinen Text vergesse?" Eine Frage, die Daniel Theis zurzeit sehr beschäftigt. Ende des Monats ist Uraufführung für das Musical "Freier Fall". Dann muss der Text sitzen. Ebenso bei den anderen Schülern, die bei diesem Projekt zum 150. Geburtstag der Theodor-Heuss-Realschule mitwirken. Die Proben laufen jetzt auf Hochtouren. Nervöser geworden sind nicht nur die jungen Darsteller, sondern auch die beteiligten Lehrer.
Helene Bieker, Deutschlehrerin und für die Gesamtregie zuständig: "Den Text zu lernen, ist schon schwierig genug. Hinzu kommt noch die schauspielerische Umsetzung auf der Bühne. Bestimmte Stellen werden immer wieder intensiv geprobt, bis alles aufs Kleinste genau sitzt."
Daniel Theis musste für seine Nebenrolle nicht ganz so viel Text einstudieren, wie er sagt. Besondere Achtung hat er daher vor den Hauptdarstellern, die viel mehr auswendig lernen mussten. "Und das nebenher im Schulalltag, wo man doch sowieso den Kopf schon so voll hat. Das ist manchmal gar nicht so leicht gewesen", berichtet er.
Seit Herbst letzten Jahres proben rund 40 Realschüler für das Musical, das alltägliche Probleme aus dem Schulleben thematisiert. Der Text entstand in einem Kurs von Helene Bieker. Die Musiklehrer Claudia Limperg und Detlef Hömberg haben diese Texte vertont. Seit einigen Wochen finden die Proben in der Stadthalle statt, wo das Musical aufgeführt wird. "Hier auf der richtigen Bühne sind die Proben effektiver. Wir arbeiten unter Bühnenatmosphäre mit Beleuchtung und Mikrophon. Spätestens hier haben alle Lampenfieber bekommen", sagt Helene Bieker.
Allen Beteiligten wird bewusst, dass der Zeitdruck größer wird. Knapp zwei Wochen Zeit zum Proben scheinen da zu wenig. "Singen, spielen und tanzen - und das oft alles gleichzeitig. Für uns gibt es noch viel zu tun. Die Lehrer entwickeln jetzt einen gewissen Druck auf uns, damit auch alles klappt", sagt Vanessa Knof, die in einer Nebenrolle mitspielt. "Ich glaube aber, den Druck nehmen die Schüler gern in Kauf. Immerhin kommen sie freiwillig. Mit der Aufführung haben sie ein klares Ziel vor Augen, für das sie gerne so viel üben. Das motiviert schon mehr als normaler Unterricht", so die Musiklehrerin Claudia Limperg. "Schließlich nehmen wir Eintritt für die Aufführung. Die Zuschauer kommen mit einer gewissen Erwartung. Daher ist es klar, dass wir auch viel von den Schülern verlangen und hart wie Profis üben müssen", ergänzt Detlef Hömberg.
Dass für die Proben auch schon mal Termine in der Freizeit verschoben werden müssen, gehört nicht nur für die Schüler wie selbstverständlich dazu. Auch von den Lehrern verlangt das Projekt besonderen Einsatz. "Wir opfern viel Freizeit, ohne Engagement ist das gar nicht möglich. Es ist ja ein Riesenprojekt, schon dadurch, dass wir kein adaptives Stück gewählt, sondern ein neues Musical geschrieben und komponiert haben", so der Musiklehrer.
Nicht nur die Schulband wird eingebunden, auch hinter der Bühne gibt es viele fleißige Hände, ohne die die Aufführungen gar nicht zustande käme. Da sind Schüler für die Requisiten zuständig und sorgen für einen reibungslosen Ablauf hinter den Kulissen. In einer Informatikgruppe sind Plakate und Eintrittskarten entstanden. Besonders stolz ist man auf Kamil Michna, Schüler der Klasse 10e, der das ideenreiche Programmheft entworfen hat.
Unterrichtsfrei für die Sonderproben
Die Lehrerinnen Christine Khaled und Gutrun Köhler gestalten das Rahmenprogramm, das vor der Aufführung mit amüsanten und informativen Überraschungen aufwartet. Zu nennen ist da noch die Technikergruppe, die für die Beleuchtung und die Videoinstallation auf der Bühne sorgt. "Besonderer Dank gilt auch dem Bühnenmeister der Stadthalle, Fritjof Kullmann, der sich klaglos für unsere Belange einsetzt", lobt Helene Bieker. Hart arbeiten wollen die jungen Darsteller in der letzten Aprilwoche. Es gibt Sonderproben, für die die Schüler unterrichtsfrei bekommen. Daniel Theis wird seinen Text sicherlich nicht vergessen, aber Lampenfieber hat er trotzdem: "Ich glaube, eine gewisse Spannung muss man haben, damit man sich ganz auf seine Rolle konzentrieren und das Geschehen vor der Bühne einfach ignorieren kann."
Die Uraufführung von "Freier Fall" am 29. April ist ausverkauft. Weitere Termine: 30. April und 1. Mai
Foto: Simone Bahrmann (WZ)
Müssen sich überdurchschnittlich einbringen (v.l.): die Lehrerinnen Barbara Schöttle (koordiniert die Tanzszenen), Claudia Limperg und Lehrer Detlef Hömberg (die musikalischen Direktoren).
Foto: Simone Bahrmann (WZ)
Helene Bieker führt die Regie beim Musical "Freier Fall".
Fotos: Simone Bahrmann

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