Kommentar zum Musical

{short description of image}

Die Aufführungen des Musicals "Freier Fall" sind nun vorbei, der Applaus schon lange verklungen, die Bühne geräumt und alle Beteiligten tragen sicher noch immer das schöne Gefühl eines außergewöhnlichen Erfolgs in sich. Die Presse beschrieb die Aufführungen mit "Es stimmte bis ins letzte Detail", "Das Musical übertraf alle Erwartungen" oder "professionell gemachtes Musical-Theater". Zuschauer äußerten sich spontan mit "Einfach toll!", "Super!", "Klasse!". Es fiel ihnen schwer, nach der Vielzahl von Eindrücken konkreter zu werden.
Im nachhinein kann ich sie verstehen: Dieses Musical war wie aus einem Guss, der Erfolg beruhte jedoch auf sehr vielen hervorragenden Einzelleistungen. Einzelleistungen, die - gemessen an den Möglichkeiten - professioneller nicht hätten sein können. Das verwundert, sind doch alle Beteiligten ganz normale SchülerInnen oder LehrerInnen. Die haben sich jedoch in unendlich vielen Stunden auf ihren kleinen oder großen Part vorbereitet.

Am Anfang stand die Idee, ein Musical zu machen. Im Rahmen einer AG wurde die Geschichte kreiert. Ein wenig überzeichnet schildert sie die alltäglichen Sorgen und Nöte der Jugendlichen von heute. Und das ist so packend, dass einem manchmal ein Schauer über den Rücken läuft.

Die nächste Zutat ist die Komposition: Claudia Limperg und Detlef Hömberg haben sich einen Traum erfüllt - und sich selbst übertroffen. Dass hier Profis am Werk waren, ist unverkennbar. Wie Spannungsbögen aufgebaut, gehalten und aufgelöst wurden, wie gefühlvolle Passagen mit fetzigen Rhythmen abwechselten, wie die Musik das Stück trug war faszinierend anzuhören.

Dazu trug natürlich das nächste Puzzlestück - die Band - bei. Hier muss zugegeben werden: Eine so anspruchsvolle Komposition kann nicht nur von SchülerInnen umgesetzt werden. Wieder brillierten Claudia Limperg und Detlef Hömberg. Professionelle Unterstützung kam von Herrn Limperg. Aber auch Schüler spielten in der Band mit. Die hatten es zwar schwer, doch ist das Ergebnis um so mehr zu loben. Der Zuschauer bekam keine Zusammenstellung von einzelnen Instrumentalisten sondern ein harmonisches Zusammenspiel zu hören, dass sich immer dem Gesang unterordnete.

Der nächste Bestandteil: Gesang. In einem aufwändigen Casting wurden Ende des letzten Schuljahres die Qualitäten der SchülerInnen getestet und diese je nach Fähigkeit den zu besetzenden Rollen zugeordnet. Das Ergebnis war mehr als überzeugend.
Die Hauptrollen waren sowohl was die schauspielerische als auch stimmliche Qualität angeht sehr gut besetzt. Klar, dass sie mit ihrem ausdrucksstarken Spiel und Gesang einen großen Anteil am Gelingen des Projektes hatten. Daher war auch ihr Einsatz entsprechend groß.
Aber auch die Nebenrollen konnten in ihrer Darbietung voll und ganz überzeugen. Zwar hatten sie nur relativ kurze Auftrittsphasen. Diese waren jedoch mit der gleichen Ernsthaftigkeit bis zur Perfektion geübt.
Der Hintergrundchor stand ein wenig abseits vom Scheinwerferlicht - sehr zur Zufriedenheit der Mitglieder. Was von ihnen zu hören war, war jedoch einfach klasse.

Sie bildeten die Grundlage für die nächste Zutat - die Choreographie. Eine Musical ist ein Sing-Spiel mit Handlung und viel Bewegung. Um die Bewegung kümmerte sich eine Gruppe von Schülerinnen (Frau Schöttle), die flotte und an die Handlung angepasste Tänze einbrachte, ohne dass sie aufgesetzt wirkten. Vielmehr passen sie sich organisch in das Spielgeschehen ein und wirkten so natürlich - besser kann es nicht sein.

Ein paar Bestandteile dürfen nicht unerwähnt bleiben: Die Maske und das Bühnenbild (Frau Krischka) waren schlicht doch oft einfach genial und unterstrichen auf ihre Art die Handlung. Ebenso die Technik. Allein die Beleuchtung unterstrich so manche für das Verständnis nötige Stimmung. Die Beschallung war einfach professionell. Und dann sind auch noch die zu erwähnen, die ein aussagekräftiges Werbeplakat, ein Programmheft und die Tickets erstellt haben. Allen muss höchstes Lob ausgesprochen werden.

All diese Teilleistungen verschmolzen bei den Aufführungen zu einem überaus gelungenem Ganzen. Diesen Prozess verstand Frau Bieker (Regie) in hervorragender Art und Weise zu steuern und abzuschließen. Ihre Arbeit kann nicht hoch genug gewürdigt werden.

Ich weiß nicht, wie viele Überstunden die beteiligten LehrerInnen und SchülerInnen in der letzten Vorbereitungsphase geleistet haben. Es müssen "unmenschlich" viele gewesen sein. Das Ergebnis hat sie hoffentlich ein wenig für die vielen Mühen und manchen Ärger entschädigt.

Das Musical war sicher ein Ereignis, das einmalig war. Als solches wird es nicht vergessen werden.

zur Startseite