Klassenfahrt der 10d vom 10. - 16.05.04 nach Prag
mit M. Swienty und Chr. Roth

Pünktlich am Montagmorgen, den 10.05.04 starteten wir vom Bahnhof Wuppertal - Elberfeld nach Osten. Schönes Abteil, reservierte Plätze, gute Stimmung - alles war in Ordnung. Umsteigen in Leipzig und Dresden? Kinderspiel! Im Bahnhof Halle, eine Station vor Leipzig ging nichts mehr: "Bombenfund, der gesamte Bahnhof Leipzig ist gesperrt!" Eine kleine Odyssee begann! Wir - mit dem ganze Gepäck - quetschten uns in die bereitgestellte S-Bahn, leider nur bis eine Station vor dem Hauptbahnhof - mit uns alle anderen Reisenden nach Leipzig und weiter nach Dresden. Die ersten Bekanntschaften wurde geschlossen, Handynummern ausgetauscht. Treppe runter zur Straßenbahn Linie 16 Richtung Hbf Leipzig. Doch welches ist die richtige Richtung? Trotz schlechter Ausschilderung gelang es uns nach mehrmaligem Überqueren der Gleise uns so hinzustellen, dass sogar die ganze Gruppe geschlossen in die nächste Bahn gelangte. Chaos am Bahnhof, sämtliche Infoschalter überfüllt, trotzdem fanden wir die Stelle, an der wir in einen Bus in Richtung Dresden einsteigen sollten - mit uns hunderte andere Reisende! Wir hatten uns gerade arrangiert, da kam die Durchsage: "Der Bahnhof ist wieder geöffnet!" Also, den nächsten Zug gesucht, Anschluss nach Prag gefunden und genau mit 2 Stunden Verspätung kamen wir ans Ziel, an dem uns glücklicherweise die Reiseleiterin erwartete.

Was so chaotisch begann, konnte nur besser werden. Die Unterkunft im 450- Betten-Appartement-Hotel bot einige Überraschungen wie altertümliche Duschbäder, wackelige Schränke und teilweise harte Betten. Doch nach einer Nacht wurde alles akzeptiert und die Vorteile dieses Hotels geschätzt.

Der erste Tag gehörte der Stadtführung, der zweite Tag der Burgbesichtigung: sehr schöne alte Gebäude, viel Geschichte und sehr viele Touristengruppen. Eine lebendige trotzdem gemütliche Großstadt! Am dritten Tag hörten wir einen Vortrag mit Originalvideos zur jüngeren Prager Geschichte von 68 und 89, anschließend besichtigten wir die alte Burganlage VYŠHERAD. Am letzten ganzen Tag schließlich spazierten wir bei strahlendem, klarem Wetter durch den Laurenzipark, erstiegen den Mini-Eiffelturm um Prag von oben zu bewundern, lachten im Spiegelkabinett, gingen durch die Wandelgänge eines Klosters und standen am Zaun der deutschen Botschaft, über den die DDR-Ausreisewilligen 89 ihr Gepäck und ihre Kinder gehoben haben und von deren Balkon aus Genscher die ersehnte Ausreise angekündigte.

Der kleine TEST am letzten Abend zeigte, dass all diese Informationen gar nicht so richtig angekommen waren. Fragen wie …

konnten irgendwie fast gar nicht beantwortet werden, dabei wollten die Lehrer nur Preise verteilen und die Kofferbewacher für den nächsten Tag finden!!! Ja, was war denn jetzt wichtig? Was wird im Gedächtnis bleiben?

Natürlich die Karlsbrücke mit den vielen Statuen, das Panorama der Stadt; die rasanten, riesiglangen Rolltreppen nach Moskauer Vorbild; die Freiheit (ab Mittag), sich schon am 2. Tag mit Bus und U-Bahn selbständig bewegen zu können; das Einkaufen in ANDEL; das Bistro mit der "freigiebigen" Bedienung, mit Billard und hinten der Kickerautomat (leider sehr spät entdeckt); Chrissis geklautes Portemonnaie; der hl. Wenzel auf dem Bauch des umgedrehten Pferdes; die Polizeipräsens in der Stadt; die Müdigkeit wegen der langen Nächte; die endlosen UNO-Spiele; das "Schwarze Theater" und schließlich für einige die Super-Disco mit den Holländern und Schleswig-Holsteinern (nette Bekanntschaften/neue Handynummern)!

Das schlechte Abschneiden im Test sorgte bei der "Andenkenverteilung" am letzten Abend für viel Heiterkeit und Applaus.

Wie immer, obwohl wir eine späte Abreisezeit hatten, ist der letzte Tag eben der Tag, an dem man der Stadt den Rücken kehrt. Viele blieben freiwillig bei den Koffern, denn die allerletzte Krone war schon ausgegeben, und wehrten die lungernden Taschendiebe ab.

Von Müdigkeit geprägt war die Rückfahrt mit Umsteigen in Nürnberg, Frankfurt und Köln, reibungslos, ruhig. Dann die große Verabschiedung und schon standen die Eltern zur Abholung bereit.

Für alle eine beeindruckende, erlebnisreiche Zeit, die kein einziger missen möchte.

Chr. Roth

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